Das in der Arena vor ca. 350 Schüler/innen aufgeführte Theaterstück ,,Ruin – Weimar: Die geschasste Republik“ stellt eine dunkle Zeit mit echten und fiktiven Personen detailliert dar und lässt sich auch auf die Gegenwart beziehen.

Das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium durfte am 28.11.2024 die Axensprung-Theatergruppe in der Arena begrüßen. Allen Schüler/innen von Klasse 9 bis 12 und deren Lehrer/innen wurde das Theaterstück ,,Ruin – Weimar: Die geschasste Republik“ vorgespielt. Das Stück ist Teil einer Trilogie und handelt von der Weimarer Republik. Darin spielen fiktive und auch reale historische Figuren mit. Ein sehr wichtiger Grund ist, warum wir uns heute so ein Stück anschauen sollten, ist, dass wir heute wie damals Krisen erleben.

Das Theaterstück handelt von der Weimarer Republik, aber was ist das eigentlich? Die Zeit der Weimarer Republik (1918-1933) ist eine, welche durch eine tiefe soziale und wirtschaftliche Not geprägt ist. Dazu gesellen sich noch die Nationalsozialisten, Fake News, Propaganda, Extremismus und der scheinbare Zusammenbruch Deutschlands. Als dann die Nationalsozialisten an die Macht kommen, scheint alles eine gute Wendung zu nehmen, doch die Menschen wissen nicht, dass es ab hier steil bergab gehen sollte. Das Theaterstück stellt diese dunkle Zeit sehr detailliert dar. Dass solche Krisen auch heute noch stattfinden, verdeutlicht uns das Theaterstück auch. Auch wenn es in der Weimarer Republik spielt, können wir viele wichtige Erkenntnisse mitnehmen.

Obwohl die Weimarer Republik schon vorbei ist, können viele Ereignisse auch heute noch vorkommen. Sehen können wir es hier in Deutschland anhand der AFD, welche sich z.B. in den Sozialen Medien die Stimmen der Jugendlichen sichern. Viele der AFD-Wähler sind tatsächlich sogar Jugendliche. Deshalb ist es wichtig, dass diese Zeit in Erinnerung bleibt und auf neue Art und Weise den Menschen beigebracht wird, um nicht zu vergessen, was viele Menschen durchmachen mussten. Denn so etwas soll nicht nochmal geschehen. Um die Meinung anderer einzufangen, haben wir, Hannah und Sara, nach dem Stück Interviews geführt und konnten uns auch mit der Axensprung-Schauspielerin Angelina Kamp unterhalten.

Hannah und Sara: Wenn es eine Sache geben würde, die Sie an der Vergangenheit ändern könnten, was wäre das bezogen auf das Theaterstück?

Angelina Kamp: Sehr viel. Wie den Umgang mit den Missständen. Ich würde am liebsten ändern, was der Reichskanzler Heinrich Brüning zum Beispiel gemacht hat, dass er erstmal weiter gespart hat, als alle gelitten haben, was dann zu einer Krise geführt hat.

Wir: Was würden Sie den Schüler/innen mitgeben aus diesem Theaterstück?

Angelina Kamp: Lasst euch nicht überrennen. Jetzt ist die AFD ganz groß auf Tik Tok und kriegt dort alle Jugendlichen und kann das total. Aber wo sind die Grünen, die SPD, die CDU? Also dazu sagen: Wie kann ich selbst auch was tun? Zum Beispiel auf Social Media mal meine Meinung sagen oder wie man ein cooles Video macht, um zusagen, was ich gut finde.

Hannah: Hast du irgendetwas Neues durch dieses Theaterstück gelernt?

Jendrik: Mir war vieles schon bekannt, aber das Theaterstück hat es nochmal vertieft und nochmal verdeutlicht, wie es damals war.

Hannah: Würdest du das Theaterstück auch anderen Schüler/innen oder sogar auch Privatpersonen empfehlen?

Jendrik: Ich würde es auf jeden Fall anderen Schüler/innen empfehlen, wenn sie das Thema gerade im Unterricht durchnehmen. Privatpersonen würde ich es aber auch empfehlen, wenn sie sich für das Thema interessieren.

Hannah: Findest du, dass sich die Ereignisse von damals auch heute widerspiegeln?

Jendrik: Nicht in diesem extremen Sinne, aber trotzdem werden sie geschwächt gespiegelt. So wie damals mit den Juden umgegangen wurde, habe ich das Gefühl, dass sich das mit der AFD wiederholt, die gegen die Ausländer und Immigranten sind.

Sara: Welche Rückschlüsse hast du nach dem Stück gezogen?

Jelina: Das Thema ist sehr interessant finde ich. Es ist toll darüber mehr zu erfahren, wie die Zeit früher war.

Sara: Und welche Rückschlüsse hast du nach dem Stück gezogen?

Leandra: Ich hab auf jeden Fall ein bisschen mehr über diese Zeit gelernt und ich fand’s gut, dass man dann da den Einblick noch mal da hatte, wie das wirklich früher war und ich hab auch viel mehr über diese Parteien gelernt, was die auch gemacht haben. Das war sehr spannend.

Sara: Spiegelt sich etwas aus dem Theaterstück in heutigen Ereignissen wider?

Leandra: Ich finde das ganze Stück gut. Das haben die echt toll gemacht und das sind super Schauspieler. Zwischendurch spiegelt sich das schon in unserer Gesellschaft so ein bisschen wider, weil die AfD ja jetzt auch häufiger gewählt wird und ein paar Punkte ähnlich sind wie damals. Die Politik sowieso, die gerade so hin und hergerissen ist. Deshalb ist das Theaterstück auch so gut. Auch in der Schule gibt’s Rassismus und auch überall auf der Straße. Das ist auch einfach da.

Sara: Findest du es besser, mit Büchern oder durch Theaterstücke zu lernen?

Leandra: Ich finde Bücher auch gut und es gibt ja auch z.B. Anne Frank. Finde ich auch echt gut und da kann man auch sehr viel drüber lernen, aber das ist halt ein Prozess, weil da sehr sehr viele Informationen sind. In diesem Theaterstück zwar auch, aber das wird halt noch mal visualisiert, so ähnlich wie bei einem Film, nur das man da halt wirklich die ganze Zeit mit dabei ist. Man erlebt es im Prinzip mit und das ist dann nochmal eine andere Art von Übermittlung der Informationen. Und diese Art finde ich eigentlich immer einer der prägendsten Sachen, weil man da wirklich live dabei ist.