Die Gegenwart verstehen, die Zukunft gestalten
Das Ziel des Unterrichts aller gesellschaftswissenschaftlichen Fächer ist es, dass junge Menschen lernen, sich in einer immer komplexer werdenden Welt zu orientieren. Sie lernen, Handlungsbedingungen und -möglichkeiten zu erfassen, ihre eigenen Interessen zu erkennen und ihre Zukunft nachhaltig zu gestalten.
Eine Gesellschaft besteht aus vielen unterschiedlichen Individuen, die in Gruppen zusammenleben. Viele verschiedene individuelle Bedürfnisse machen das Zusammenleben oftmals schwierig und konfliktreich. Seit Jahrtausenden ringen die Menschen darum, genau dieses Miteinander bestmöglich zu meistern.
Lehren aus der Vergangenheit für die Zukunft
Die Beschäftigung mit Geschichte ist für uns sehr wichtig. Denn nur wer seine Vergangenheit kennt, kann für die Zukunft lernen. Deshalb erschöpft sich die Beschäftigung mit der Geschichte nicht darin, historische Daten auswendig zu lernen, sondern wir fragen nach den zeitlichen Umständen und den Gedanken der Menschen: Warum handelten sie so, wie wir es sehen? Welche Alternativen gab es? Sind unsere Informationen über die damalige Situation eigentlich glaubhaft (Medienkompetenz). So ermöglichen wir es Schülerinnen und Schüler, Lehren aus der Vergangenheit für die Gestaltung ihrer Zukunft zu ziehen.
Wir
- erkunden in der Klassenstufe 6 die Lebenswelt der Steinzeit im Helms-Museum in Harburg
- erforschen in der Klassenstufe 7 die Stadt Hamburg im Mittelalter und gehen dafür ins Museum für Hamburgische Geschichteführen Rollenspiele durch
- erforschen in der Klassenstufe 10 den Nationalsozialismus im Museum für Zeitgeschichte im ehemaligen KZ-Neuengamme und besuchen historische Stätten auf der Klassenreise in Berlin
- führen in der Studienstufe (S 2) eine Stadtteiluntersuchung durch
- organisieren zur Begabtenförderung den schulinternen Geschichtswettbewerb über spannende Themen mit der Möglichkeit eigenständig zu forschen.
Nicht nur aufgrund des Namensgebers unserer Schule, Alexander von Humboldt, ist das Fach Geographie für uns von besonderer Bedeutung. In Zeiten, in denen Distanzen zu anderen Ländern und Kulturen dank modernster Technik problemlos zu überwinden sind, ist es wichtig, sich mit der naturräumlichen und kulturellen Vielfalt unserer Erde auseinanderzusetzen.
Im Geographieunterricht wird den Schülerinnen und Schülern von der 5.Klasse an die Möglichkeit gegeben, neben den Grundlagen unseres Planeten interessante Details zu Naturphänomenen und dem Leben in anderen Ländern dieser Erde zu erfahren und sich auf die Spuren Alexander von Humboldts zu begeben.
Wir
- beschäftigen uns in Klassenstufe 5 mit der Gestalt der Erde, üben uns mit Hilfe des Kompass, Stadtplans und Atlas zu orientieren und erfahren mehr über Deutschland;
- lernen in Klassenstufe 7 die Vielfalt Europas kennen und die Grundlagen für unterschiedliche Klima- und Vegetationszonen in unseren Nachbarländern;
- erfahren in Klassenstufe 8 interessante Details über die Großmächte USA und Russland und beschäftigen uns mit der Frage, warum es viele Länder auf der Welt gibt, die als Entwicklungsländer bezeichnet werden;
- analysieren in Klasse 10 den Aufbau der Erde und die Kräfte, die tagtäglich dafür sorgen, dass die Erde ein lebendiger und sich ständig wandelnder Planet ist. Vor dem Übergang in die Oberstufe gehen wird außerdem der Frage nach, wie die Erde unserer Meinung nach in Zukunft aussehen wird,
- erarbeiten in der Oberstufe in den Profilen und im Grundkurs die Themen Stadtgeographie, Ökologie, globale Disparitäten und Nachhaltigkeit intensiv in Form von verschiedenen Projekten,
- nehmen an Wettbewerben wie dem „DIERCKE WISSEN“ teil.
Das Fach Politik-Gesellschaft-Wirtschaft orientiert sich konsequent am Leitbild der Schule „Bildung für nachhaltige Entwicklung – Entwicklung von Gestaltungskompetenz“. Nachhaltiges Handeln und Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung sind nur möglich, wenn die Schülerinnen und Schüler die Gegenwart verstehen und daraus Lehren für ihre Zukunft ziehen können. Daher beteiligt sich das Fach PGW traditionell stark an der Umsetzung des Leitbildes des AvH:
Wir
- führen Umfragen durch und werten diese aus
- führen Rollenspiele durch
- simulieren die Gründung von Parteien und Wahlen
- gehen ins Gericht
- arbeiten in der Klassenstufe 9 in Betrieben(Betriebspraktikum),
- „Spielen das Leben“
- analysieren aktuelle Konflikte im Unterricht
- helfen in der Studienstufe im 1. Semester in sozialen Einrichtungen(Sozialpraktikum)
- laden uns aktuelle Gäste ein
- nehmen an Wettbewerben teil
- betreiben jahrgangsübergreifend in den Klassenstufen 8-10 drei Schülerfirmen.
Religionsunterricht für alle
Der Religionsunterricht am AvH wendet sich, gemäß dem Hamburger Bildungsplan, an alle Schülerinnen und Schüler, unabhängig davon, welcher Religion oder ob sie überhaupt einer Religion angehören. Damit geht der Religionsunterricht auf die multireligiöse und multikulturelle Vielfalt der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler ein. Auf der Basis einer fundierten Kenntnis von Traditionen, von religiösen Quellen sowie von wissenschaftlichen Erkenntnissen, ebenso wie von philosophischen Denkrichtungen und säkularen Haltungen wird es möglich in einen offenen und interreligiösen Dialog miteinander zu treten. Im Religionsunterricht lernen wir voneinander, erkunden Heilige Räume der Religionen, erfahren, welche Bedeutung religiöse Feste und Symbole haben, erlernen den Umgang mit religiösen und anderen Textquellen, beschäftigen uns mit den großen Fragen und Grenzsituationen des Lebens, wie z.B. Glück und Leid, Gerechtigkeit, Schuld und Vergebung, Krankheit und Tod, Liebe. Am AvH ist es uns wichtig, dass dabei den Schülerinnen und Schülern Wege zu einem gemeinsamen Leben in Würde, in gegenseitigem Respekt, in Verantwortung für die Welt, in Gerechtigkeit und Frieden eröffnet werden.
In der 5. und 6. Klasse wird Religion jeweils zweistündig im Klassenverband erteilt. Ab der 7. Klasse findet Religion im Wahlpflichtbereich als Alternativfach zu dem Fach Philosophie statt. In der Studienstufe wird das zweistündige Fach Religion am AvH häufig als schriftliches (Zentralabitur) oder mündliches Prüfungsfach im Abitur angewählt.
Die Schülerinnen und Schüler haben an unserer Schule die Möglichkeit, für die 7. Klasse und für die 9./10. Klasse das Fach Philosophie zu wählen. Bei der Wahl von Philosophie für die 9./10. Klasse wird bereits auch dieses Fach für die Studienstufe festgelegt.
Im Philosophieunterricht setzen wir uns mit grundsätzlichen (philosophischen) Problemen auseinander. Dabei gehen wir zunächst von den individuellen Alltags- und Grunderfahrungen der Schülerinnen und Schüler aus, gleichen diese im Diskurs miteinander ab und versuchen dann, eigene Lösungen für diese Probleme zu finden. Im nächsten Schritt betrachten wir Lösungsvorschläge bedeutender Denkerinnen und Denker und beurteilen diese hinsichtlich ihrer Überzeugungskraft. Dieses Vorgehen soll uns dabei helfen, eine gewisse Orientierung in einer immer komplexer werdenden Welt und in unserem Leben zu finden.
Das Ziel des Philosophieunterrichts ist, durch die Beschäftigung mit verschiedenen Themen Probleme wahrzunehmen, zu deuten, Urteile zu fällen und sie argumentativ zu vertreten und die Probleme und ihre Lösungen kreativ und fundiert darzustellen. Damit leistet das Fach einen großen Beitrag zur Verwirklichung unseres Leitbildes „Bildung für nachhaltige Entwicklung – Entwicklung von Gestaltungskompetenz“.
Wir
- beschäftigen uns mit Themen wie Glück, Gerechtigkeit, Freundschaft, Gewalt, künstliche Intelligenz, Tod, Liebe, Wahrnehmung, Sprache, Schönheit…
- entdecken philosophische Problemstellungen in Texten, Bildern, Filmen und Musik.
- verstehen uns als Forschungsgemeinschaft, die im Austausch miteinander mögliche Antworten auf philosophische Fragestellungen untersucht.
- lernen, uns im Rahmen einer demokratischen Gesprächskultur sowohl argumentativ behaupten zu können als auch den Mut zu haben, seinen eigenen Standpunkt zu überdenken.
- nutzen digitale Medien zur Unterrichtsgestaltung, Visualisierung und für produktives Arbeiten.
- philosophieren auch theatral, bspw. in Form von Rollenspielen.
Wie sind wir die geworden, die wir sind? Warum verhalten wir uns so oder anders? Wie erleben wir uns in unserer Welt?
Das alles sind Fragen, die eng mit unserem Alltag verknüpft sind und die sich jeder Mensch sicherlich einmal stellt. Die wissenschaftliche Psychologie sucht Antworten auf diese Fragen in der Entwicklung, der Persönlichkeit und der Auseinandersetzung mit der sozialen Umwelt zu finden, damit Menschen sich reflektieren und so einen sinnvolleren Kontakt zu sich selbst und ihrer Umwelt herstellen können. Ausgehend vom Gegenstand des „Erlebens und Verhaltens“ sind Theorien entstanden, die zur Erklärungen dienen, aber auch therapeutische Hilfsangebote leisten können und in weite Bereiche unseres wirtschaftlichen und sozialen Lebens eingeflossen sind. Somit ist die Psychologie eine Wissenschaft für den Menschen.
- Zu Beginn steht die Frage, was Psychologie eigentlich ist, im Mittelpunkt. Die historische Entwicklung, der Gegenstand der Wissenschaft, die Methoden und Anwendungsbereiche werden untersucht. Die fünf Paradigmen der Psychologie (Tiefenpsychologie, Behaviorismus, Kognitivismus, Humanistische Psychologie und Biopsychologie) bilden einen weiteren Schwerpunkt.
- Die Entwicklungstheorien zeigen uns, wie wir die geworden sind, die wir sind. Auf der Suche nach dem „Ich“, der Selbstverwirklichung und Willensfreiheit treffen wir die großen Psychologen, wie Freud, Erikson, Piaget, Maslow und Rogers. In Fallbeispielen findet man die verschiedenen Phänomene und Entwicklungsphasen wieder und direkt vor der Tür haben wir die Welt als unendliche Beispielebene.
- Wie und was wir lernen, unterstreicht außerdem die individuelle Persönlichkeitsstruktur. Anhand von Fallbeispielen und theoretischen Texten untersuchen wir das eigene Lernverhalten.
- Nach den Grundlagen stehen die Probleme und psychischen Störungen auf dem Plan, denn die Psychologie ist auch eine Wissenschaft, die Therapien bietet. Die klinische Psychologie und die Gesundheitspsychologie greifen psychische Störungen, Persönlichkeitsstörungen, Neurosen und Psychosen, Angst, Depression und Aggression auf. Auch Stress und Burnout sind in unserem schnelllebigen Alltag ein Thema geworden, das viele Menschen betrifft.
- Wie wir in der Welt zurechtkommen, mit unseren Familien, Nachbarn, Chefs, erklärt die Sozialpsychologie. Gesellschaftlich gewachsene Strukturen, genauso wie Einstellungen, Gruppenstrukturen und soziale Wahrnehmung beeinflussen wesentlich das eigene Verhalten und Erleben, das persönliche Glück oder Unglück.