Deutsches Schauspielhaus Hamburg

Wir verstehen kulturelle Bildung als einen gemeinsamen Prozess. Die Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen stehen im Mittelpunkt. In diesem Prozess lernen sie, sich selbst auszudrücken und auch den Respekt vor dem Ausdruck anderer zu wahren. Sie können ihre Sinne entfalten und ihre Kreativität wird gefördert. Sie vertrauen in ihre eigenen Gestaltungskräfte. Für uns wesentliche Elemente sind dabei das Ausprobieren und Experimentieren.

 

 

 

 

TUSCH TUSCH HURRA – Was geht ab/los/auf/weiter?

TUSCH-Newsletter°1

 

Ein imposanter goldener Thron und eine Jacke aus Kuscheltieren in der Pausenhalle? Sich die Köpfe heiß diskutierende Oberstufenschüler/innen über eine Theaterinszenierung? Sportunterricht bei einem echten Choreografen? AvH-Schüler/innen musizieren mit ihren Ukulelen hinter der Bühne im Deutschen Schauspielhaus? Eine ganzer Jahrgang zusammen im Theater? Zweimal? Was ist denn hier los? TUSCH ist los. Und wie. Endlich! Seit dem Schuljahr 2022/23 läuft die dreijährige TUSCH (Theater und Schule)-Partnerschaft mit dem Deutschen Schauspielhaus und dem AvH. Und seitdem bereichern intensive Begegnungen mit dem Schauspielhaus unsere Schulgemeinschaft: als Ermöglichungsort für tolle Projekte, für die man Applaus bekam; als Lernort für Theaterberufe; als Ort, an dem man sich einfach entfalten konnte; als Ort, der Menschen zusammenbrachte; als Ort, der zeitgenössische Themen aufnahm und verarbeitete; als Ort, an dem man gemeinsam lachte und Spaß hatte.

 

Und was genau war los? Lest selbst:

 

In der Pausenhalle bei der TUSCH-Eröffnungsfeier wurde das Projekt am 7.9.2022 vorgestellt.

Die TUSCH-Eröffnungsveranstaltung fand am 7.9.2022 in der Pausenhalle statt, bei der der S3-Musikkurs von Herrn Remmler live spielte und Schüler/innen aus der 10a an einem goldenen Thron und mit einer Jacke aus Kuscheltieren aus dem Schauspielhaus-Requisiten- und Kostümfundus selbst entwickelte Szenen zeigte. Der Applaus war jedenfalls groß.

Der Choreograf Manfred Hüttmann zeigt seine professionelle Arbeit beim zeitgenössischen Tanz – und alle können gleich mitmachen.

Am 18. und 20.1.2023 war der Schauspielhaus-Choreograf Manfred Hüttmann im S1-Sportunterricht von Frau Barstorf und Herrn Burchards und gestaltete die Abschlussstunde zur Unterrichtseinheit Tanz aus seiner Perspektive als Profi. Er erzählte den Kursen jeweils sehr anschaulich von seiner individuellen tänzerischen Arbeit und gab den Schüler/innen auch kleine Aufgaben dazu. So entstand eine Doppeltstunde, in der die Schüler/innen Eindrücke in die professionelle Choreografenarbeit gewinnen und diese dann auch gleich selbst ausprobieren konnten.

 

Nachgespräch im Jungen Schauspielhaus

Am 26.1.23 besuchten zwei S2-Deutsch-Kurse von Frau Kamenz und Frau Seiler das Stück „Subjekt Woyzeck – into the void“ im Jungen Schauspielhaus. Bei der Nachbesprechung mit dem Ensemble konnten die Kurse mit ihrem Wissen aus dem Deutschunterricht punkten – dort wurde der Text zuvor gelesen – und damit sogar die Schauspieler/innen beeindrucken.

 

Mal echte Theaterluft schnuppern: Die 6d steht während ihrer Führung mitten in einem sehr großen Requisit im Schauspielhaus

Am 30.1.2023 besuchte die 6d mit Frau Schwender das Schauspielhaus und erlebte eine Theaterführung mit dem Schwerpunkt Berufe im Theater. Dass es so viele unterschiedliche Berufe in einem Theater gibt, hätte die Klasse vorher nicht gedacht.

 

Gegenbesuch im Schauspielhaus

Am 2.2.23 war es dann mal Zeit, dass das AvH sich zu einem Gegenbesuch ins Schauspielhaus aufmachte: Mit dem Ukulelekurs aus Klasse 6 mit mitgebrachten Instrumenten zog die Gruppe mit Herrn Remmler und Sängerinnen aus Klasse 7 als mobile Musikperformance an verschiedene Orte im Haus und überraschte dort die Mitarbeiter/innen des Schauspielhauses. Egal ob hinter der Bühne, in der Kantine, in der Schneiderei oder in der Bühnenbildwerkstatt: Überall blickten die Schüler/innen danach in sehr begeisterte Gesichter und bekamen überall Applaus von den Profis.

 

Nachgespräch zu ‚Woyzeck‘ mit der gesamten S4

Am selben Tag ging die gesamte Oberstufe des AvHs gemeinsam in die Inszenierung „Woyzeck“ im Schauspielhaus. Die jetzige S4 hat dieses Drama als Abiturthema ausführlich in der S3 behandelt, das die jetzige S2 im nächsten Halbjahr thematisieren wird. Ein sehr intensives Nachgespräch mit Michael Müller (Theaterpädagogen) und Luwig Haugk (Dramaturg im Schauspielhauses) fand dann in den Deutschstunden danach am AvH statt.

 

Lehrkräftefortbildung auf der kleinen Probebühne im Schauspielhaus

Auch einige Lehrerinnen profitierten schon in besonderem Maße von unserer TUSCH-Partnerschaft, als am 9.2.2023 die Schauspielhaus-Theaterpädagogin Marie Petzold einen Workshop in unserem Theaterraumm gab. Am 27.2.23 besuchten einige AvH-Lehrer/innen eine weitere Fortbildung im Schauspielhaus zum Stück „Acht Oktavhefte“. Dieses Stück hatte am 24.2.23 Premiere und der gesamte 10. Jahrgang besuchte diese gemeinsam. Die 10. Klassen behandeln in Ästhetische Bildung bei Herrn Klaus, Frau Kislykh, Frau Cooper und Frau Seiler das Thema Expressionismus und konnten bei diesem Besuch eines Kafka-Stückes eine zeitgenössische expressionistische Inszenierung sehen.

 

Theaterüberfall bei Herrn Voss

Einen „Theaterüberfall“ gab es bei uns am AvH bisher auch noch nicht: Aber am 30.3.23 fand im S4-Geografiekurs bei Herrn Voss zum Stück „Der lange Schlaf“ tatsächlich einer statt: Zwei Schauspielerinnen kamen in den Unterricht und spielten passend zum Stück und dem Kursthema Probleme durch den Klimawandel: Sie taten so, als kämen sie aus einer Hamburger Behörde und wollten den Kurs darüber in Kenntnis setzen, dass in Hamburg ab jetzt ein Schlafgebot zur Vermeidung weiterer Schäden einzuhalten sei, worüber so dann sehr ernst- und lebhaft diskutiert werden konnte.

 

Die Musiker/innen und Sängerinnen des AvH spielen hier vorm Marmorsaal für die begeisterten Abteilungsleiter/innen des Schauspielhauses, die sich hier trafen.

Wir danken dem Deutschen Schauspielhaus und TUSCH für diese großartige Partnerschaft, die das AvH noch mehr zu einem Ort des theatralen Lernens gemacht hat als vorher – und das nicht nur in den künstlerischen Fächern, sondern auch vielfach darüber hinaus. Und wir blicken voller Vorfreude auf alles, was uns an so wichtigen künstlerischen Impulsen in der Zukunft noch bevorsteht.

 

 

 

 

Das Fach Ästhetische Bildung in Klasse 9/10 verbindet in einem fächerübergreifenden Konzept die Fächer Musik, Theater und Kunst. Wir sind das einziges Gymnasium Harburgs mit einer Auswertung des Betriebspraktikums in Klasse 9 in den künstlerischen Fächern.

Im Fach Musik unterrichten wir das Hören, Beschreiben und Bewerten von Musik immer eng verbunden mit dem praktischen Tun. Schon seit dem Schuljahr 2004/05 fördern wir am AvH unsere Schülerinnen und Schüler der Klasse 5 und 6 durch klassenübergreifende Neigungskurse. Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Angeboten von Gitarre, Keyboard, Chor, Violine, Trompete oder Posaune, Saxophon, Querflöte, Klarinette, Percussion oder Ukulele. Dies ermöglichen wir durch zusätzliche externe Instrumentallehrkräfte und einem eigenen großen Instrumentarium, sodass jedes Kind auch zu Hause üben kann.

In der Klasse 7 vertiefen wir die gewonnenen Fähigkeiten in Bandprojekten und ersten eigenen Kompositionsaufgaben zum Thema Filmmusik oder Songwriting. Ab Klasse 8 erweitern drei Wahlpflichtkurse die Möglichkeiten entweder im Chor, in einer Band oder im Orchester seine individuellen Neigungen zu vertiefen oder im Mediakurs einen Popsong multimedial durch Videoclipproduktion und Social Media Präsentation zu gestalten.

Durch die Vernetzung von Kunst, Theater und Musik intensivieren wir in Klasse 9 und 10 das ästhetische Empfinden unserer Schülerinnen und Schüler zunehmend und lehren sie sinnvoll neue Medien als künstlerisches Ausdrucksmittel zu verwenden. In Projektarbeiten und durch den Einsatz von iPads setzen sich unsere Klassen mit ihrer Umwelt abstrakt auseinander und verbinden ihr künstlerisches Wissen mit neuen kreativen Ausdrucksformen. Diese können dann in der Studienstufe in einem 2-stündigen Wahlkurs vertieft werden, indem sie einen Ein- und Überblick über wichtige musikalische Gattungen erhalten oder in musikpraktischen Kursen wie Chor, Orchester und Band ihre musikalischen Talente vertiefen.

Jede Schülerin und jeder Schüler kann Theater als Kunstform erfahren und seine/ihre spielerischen Möglichkeiten erweitern. Wir lernen Grundlagen der Spielpraxis und unterschiedliche Theaterformen kennen. Ergebnisse werden regelmäßig präsentiert und reflektiert. Das Fach Theater funktioniert grundsätzlich nicht ohne Absprachen und Zusammenarbeit. Die Wahrnehmung und Wertschätzung von kultureller Vielfalt ist ein Prozess, der dabei von selbst passiert. Unsere Schülerinnen und Schüler  finden bei regelmäßigen Theaterbesuchen Zugänge zu Inszenierungen der Gegenwart und nehmen auch so am kulturellen Leben Hamburgs teil.

Der Kunstunterricht ermöglicht einen sinnlich-emotionalen Zugang zur Welt und übt über vielfältige handwerkliche Techniken besondere Formen des Begreifens und sich kreativ zum Ausdruckbringens. Die Auseinandersetzung mit den vielfältigen Formen der Kunst, von der Malerei, Fotografie, Film/Video bis zur Architektur und Raumgestaltung verschaffen den Schülerinnen und Schülern vertiefte Wahrnehmungsmöglichkeiten und Bildkompetenzen.

Die Vielfalt des Faches zeigt sich in den verschiedenen Lernformen. Durch das Probieren, Experimentieren, Versuchen, Verändern, Betrachten, Besprechen, Vergleichen, Beurteilen, Kritisieren, Korrigieren, angewandt auf Beispiele der Kunstgeschichte oder eigener Werke erweitern die Schülerinnen und Schüler so zunehmend ihre Wahrnehmung und Fertigkeit.

Wir

  • erproben in der Beobachtungsstufe (Jahrgänge 5 und 6) malerische und zeichnerische Grundtechniken, Drucktechniken wie zum Beispiel Linol- oder Materialdruck und Formen des plastischen Gestaltens.
  • vertiefen im Jahrgang 8 technische Fertigkeiten des malerischen und graphischen Gestaltens und üben besondere Darstellungstechniken wie zum Beispiel die Zentralperspektive.
  • üben in den Jahrgängen 9 und 10 in Fachmodulen Möglichkeiten des räumlichen, plastischen und performativen Gestaltens und gestalten gemeinsam mit Theater und Musik fächerübergreifende Projekte.
  • erarbeiten in der Oberstufe intensiver kunsttheoretisch und kunstgeschichtlich Zusammenhänge und erproben die Erkenntnisse an eigenen kreativen Ausgestaltungen.

• Theateraufführungen, Ausstellungen, Konzerte regelmäßig auch außerhalb der Schule (z.B. im Rieckhof, Harburger Rathaus, Gängeviertel, Paul-Gerhard-Kirche)
• mehrfach BERTINI-Preis-prämierte Theateraufführungen
• „OpenStage“ – das AvH-Kulturfestival einmal jährlich
• ab dem Schuljahr 2022/2023 dreijährige TUSCH-Partnerschaft (Theater und Schule) mit dem Deutschen Schauspielhaus
• regelmäßige Frühlingskonzerte
• regelmäßige begleitete Theaterbesuche „Das AvH geht ins Theater“
• Kooperation mit dem Marmstorfer Schülerorchester