Tempora mutantur, nos et mutamur in illis.
„Die Zeiten ändern sich, und wir ändern uns in ihnen.“

Davon zeugen viele bauliche Veränderungen im Laufe der Zeit (Blick von außen – die bauliche Burg) sowie Veränderungen in der Lernkultur und den Lerninhalten am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium. Das Fundament blieb dabei stets dasselbe: Eine Haltung, die von Weltoffenheit, Neugier und Engagement getragen wird (Blick nach innen – das Herzstück).

So ging es los

Der Schulleiter Herr Dr. Schumacher am 8. September 1956 bei seiner Ansprache anlässlich der festlichen Einweihung der „Wissenschaftichen Oberschule in Wilstorf“

Das Alexander-von-Humboldt-Gymnasium (kurz: AvH) wurde im April 1956 zunächst als Wissenschaftliche Oberschule für Jungen in Wilstorf gegründet. Seit dem 6. Mai 1959 – dem hundertsten Todestag des Naturforschers und Geographen Alexander von Humboldt trägt die Schule auf Beschluss des Hamburger Senats den Namen Alexander-von-Humboldt-Gymnasium.
Zum Start erfolgte der Unterricht mit 7 Lehrern und ca. 150 Schülern zuerst in Räumlichkeiten einer anderen Schule, dann in provisorischen Gebäuden am Hanhoopsfeld, bis ab 1959 die festen Bauten mit dem quadratischen Innenhof entstanden. Ab den späten 1960er Jahren kamen auch Schülerinnen hinzu. Die Koedukation von Jungen und Mädchen war selbstverständlich geworden.

Blick von außen – Die bauliche Burg

Babyboom und Stadtentwicklung sorgten in den folgenden Jahrzehnten für den Bau von zusätzlichen Pavillons. Diese boten jeweils zwei Klassen Raum und verteilten sich auf das gesamte Gelände. 2005 fügte ein Festbau weitere Klassenräume dem Kernensemble zu.
Neue Erkenntnisse über energetische Standards führten ab 2016 dazu, dass die Pavillons durch mehrstöckige kompaktere Gebäude ersetzt wurden. Die im Planungsprozess beteiligten Vertreter/innen des AvHs brachten Raumerfordernisse an modernen Unterricht und zeitgemäßes Schulleben in die Planung mit ein.

So konnte im Herbst 2018 ein nach modernen pädagogischen Gesichtspunkten geplantes Klassenraumgebäude mit 12 Klassen bezogen werden. Kurz darauf wurde auch die neue Multifunktionshalle, die „Arena“, fertiggestellt. Der großzügige Veranstaltungsraum wird als Mensa und Zuschauerraum für die Bühne sowohl vom AvH als auch von der benachbarten Lessing-Stadtteilschule genutzt. In der großen Produktionsküche wird täglich frisch gekocht. Noch befinden sich hier auch die geräumigen Musik- und Theaterfachräume, die in den kommenden Jahren in einen weiteren AvH-Neubau (Ende 2024) umziehen werden. Auch an der Planung dieses Neubaus sind Vertreter/innen der Schule beteiligt.

Blick nach innen – Das Herzstück

Seit 1994 Umweltschule in Europa

Mit dem Beginn der 1990er Jahre engagiert sich das AvH vor allem im Bereich der Nachhaltigkeit im Sinne der Agenda 21. Seit 1994 trägt die Schule das Prädikat Umweltschule in Europa. Ein „Nachhaltigkeitsaudit“, die erfolgreiche Ausführung der „fifty-fifty-Projekte“ zum Energie- und Wassersparen sowie weitere Projekte in den Bereichen „Nachhaltiges Handeln“ und „Klima- und Umweltschutz“ werden bis heute engagiert durchgeführt und sichern der Schule bis heute durchgehend diese Auszeichnung. Die Zertifizierung Gütesiegel Klimaschule trägt das AvH seit 2012 bis heute.

Da Nachhaltigkeit nicht nur aus der ökologischen Dimension besteht, stärkt das AvH ebenfalls, das soziale und globale Bewusstsein seiner Schülerschaft. Ab dem Jahr 2000 pflegte das AvH Partnerschaften mit einer Schule in Gambia und einer Schule in Tansania. Während im Laufe des Projektes „Gambia unter Strom“ Gruppen aus Lehrerinnen und Lehrern und Schülerinnen und Schülern mehrmals die afrikanische Partnerschule besuchten, um dort eine Solaranlage aufzustellen und ihr so die Versorgung mit elektrischer Energie zu gewährleisten, stand in der Partnerschaft mit Tansania der gegenseitige kulturelle Austausch mit entsprechenden gegenseitigen Besuchen im Vordergrund.

In einem Comenius-Programm erfolgten in den Jahren 2005 – 2009 Besuche bei Partnerschulen in Finnland, Nordschweden, Südengland und Italien, die zahlreiche Anregungen für die Arbeit des AvH lieferten.

Herr Perel und das „Hitlerjunge Salomon“-Ensemble bei der Premiere am 04.05.2004 im Harburger Rieckhof

Das AvH arbeitet verstärkt mit Zeitzeugen zusammen. Im Rahmen dieser Kooperation entstand 2004 unter dem Namen „Ich war Hitlerjunge Salomon“ ein Theaterstück über das Leben des Salomon Perel, der bei der Premiere selbst anwesend war und mit dem das Gymnasium bis heute eine besonders enge Partnerschaft pflegt. Im Jahr 2007 brachte eine Schülerfirma des AvH unter dem Titel „Weitergelebt – 7 jüdische Schicksale im Zweiten Weltkrieg“ eine Sammlung von Erinnerungen Holocaust-Überlebender heraus.
Der Einsatz gegen aktuelle Ungerechtigkeiten und gegen das Vergessen vergangenen Unrechts, drückt sich ab 2004 bis heute u.a. in sechs Bertinipreisen für entsprechende Großprojekte aus. 2014 erhielt die Schule das Siegel Schule gegen Rassismus.

Die fachliche Ausbildung der Schülerinnen und Schüler wird im Unterricht nachhaltig verfolgt. Ergänzend besteht die Kür im AvH traditionell aus den Wettbewerbsteilnahmen und Präsentationsveranstaltungen, in denen Schülerinnen und Schüler in allen Fachbereichen über sich hinauswachsen. U.a. zeigt sich dieses im Siegel mint-freundliche Schule, das das AvH seit 2013 in Folge bis heute trägt. Eine im Laufe der Zeit stetig wachsende Zahl von Kooperationen mit Universitäten, Unternehmen, kulturellen Einrichtungen und Nonprofit-Organisationen erweitert die Blickspanne und den Handlungsradius der Schülerinnen und Schüler. Auch im Sport verfügt das AvH über eine rege Wettbewerbskultur. Während in den 1970er und 1980er Jahren große Erfolge beim Volleyball im Rahmen von „Jugend trainiert für Olympia“ errungen wurden, sind es heute Disziplinen der Leichtathletik, Rudern und Trendsportarten, die sowohl im Schulalltag verankert sind als auch extern in Wettbewerben betrieben werden. Seit 2021 trägt das AvH das Siegel Bewegte Schule.

Ab den 1980er Jahren begann in Hamburgs Schulen der Blick auf die berufliche Orientierung der Schülerinnen und Schüler, zuerst mit einem Praktikum. Ein Berufspraktikum und ein Sozialpraktikum wurden im AvH schnell obligatorisch und die Berufsorientierung schrittweise kontinuierlich ausgeweitet.
Das Berufswahlsiegel für Schulen gibt es in Hamburg seit 2004. Das AvH erlangte das Siegel von Anbeginn an bis heute durch die zahlreichen Projekte, Veranstaltungen und Beratungsmöglichkeiten, die den Schülerinnen und Schülern bei der Wahl des Berufes verstärkte Sicherheit geben.

Partizipation – Eine breite Beteiligungskultur ist der Schule wichtig.

Schülerinnen und Schüler arbeiten in Gremien mit und übernehmen Verantwortung in diversen Teams. Ein Kassensprecher-Seminar unterstützt seit vielen Jahren die Arbeit der Schülervertretungen.
Lehrerinnen und Lehrer entscheiden mit bei der Unterrichts- und Schulentwicklung, bei der Auswahl neuen Personals (seit 2004, als das AvH am Schulversuch zur „Selbstverantworteten Schule“ teilnahm) und seit 2018 auch in der konkreten Auswahl von Themen in der Lehrerkonferenz. Eine Steuergruppe, die Fortbildungsbedarfe identifiziert und organisiert, ist seit der Teilnahme der Schule am „Didaktischen Training“ 2004 im AvH fest implementiert.
Eltern können sich in vielen Bereichen einbringen. Seit 2022 gibt es eine Gruppe aus Eltern und Lehrerinnen und Lehrern, die das Schulleben in einer digitalisierten Welt weiterentwickelt. Die traditionellen Unterstützungsbereiche (z.B. Schulverein, Schulfeste, Jurymitwirkungen, Exkursionsbegleitungen) werden von den Eltern wahrgenommen.

Die ehemaligen AvH-Schulleitungen